Ist der Zahnschmelz erst einmal beschädigt, sind Ihre Zähne den täglichen Säure- und Bakterienangriffen schutzlos ausgeliefert. Diese Aussage mag erschreckend klingen, doch entspricht sie der Wahrheit. Unter dem Zahnschmelz verstehen wir den äußeren Bereich des Zahnes. Er überzieht die Zahnkrone und schützt das Zahnbein, in Fachkreisen als Dentin bezeichnet. Grundsätzlich ist der Zahnschmelz das härteste Material im Körper und besteht aus Phosphor, Kalzium, Natrium, Magnesium und Proteinen. Problematisch am Zahnschmelz ist, dass er zwar äußerst hart ist, jedoch auch säureempfindlich. Zudem ist er nicht reproduzierbar, wodurch Schäden am Schmelz stets eine Gefahr für den Zahn darstellen.
Karies entsteht durch Defekte am Zahnschmelz
Plaque wie auch die täglichen Säuren aus unseren Speisen greifen den Zahnschmelz nachhaltig an. Der Schmelz wird porös, zieht sich zurück und gibt nach und nach das darunterliegende Zahnmaterial preis. Nun können Säuren und Bakterien direkt das Zahninnere angreifen, sodass Karies entsteht. Diese häufige Zahnerkrankung kann durchaus als tückisch bezeichnet werden. Karies ist nämlich schmerzfrei, solange sich die Erkrankung rein auf das Zahnbein beschränkt. In diesem Bereich des Zahnes verlaufen keinerlei Nerven, sodass Sie keine Schmerzen erleiden, wenn Säuren an den Zahn gelangen. Trifft die kariöse Stelle jedoch die Pulpa, sind Schmerzen unausweichlich.
Im ersten Anfangsstadium der Karies ist es jedoch möglich, den Zahnschmelz aufzubauen. Mittels der Fluoridierung können wir während der Behandlung in unserer Praxis einen Teil des Zahnschmelzes remineralisieren und wiederherstellen. Reicht der Karies tiefer in den Zahn, muss die defekte Stelle vollständig ausgebohrt, gereinigt und im Anschluss mit einem Füllmaterial verschlossen werden.
Für Kinder und Jugendliche bietet es sich an, die Zähne rechtzeitig zu versiegeln. Nach einer ausgiebigen Zahnreinigung bestreichen wir die Zähne mit einer Tinktur, die den Zahnschmelz über Jahre vor Säuren und Bakterien schützt.
Versteckte Erkrankungen des Zahnschmelzes
Selbst gesunder Zahnschmelz umgibt nicht den gesamten Zahn. Er endet knapp unterhalb des Zahnfleisches. Ist das Zahnfleisch intakt, liegt es dicht am Zahn an und verhindert effektiv, dass Bakterien oder Speisereste zwischen Zahnfleisch und Zahn dringen und dort Schäden verursachen. Leiden Sie jedoch unter einer Zahnfleischentzündung und wird diese nicht rechtzeitig durch Ihren Zahnarzt behandelt, löst sich das Zahnfleisch vom Zahn. Nun bilden sich Taschen, in die Bakterien und Speisereste eindringen. Da der Zahn unterhalb des Zahnfleisches nicht mehr von Zahnschmelz bedeckt ist, entsteht nun wesentlich rascher Karies. Zudem ist es Ihnen während der normalen Mundhygiene nicht möglich, die Zahnfleischtaschen zu reinigen. Stets verbleiben Bakterien zwischen Zahnfleisch und Zahn, fachen die Entzündung an und führen zu einer ausgeprägten Parodontitis. Diese können Sie ausschließlich von einem erfahrenen Zahnarzt behandeln lassen.
Erkrankungen rechtzeitig erkennen
Während Ihrer regelmäßigen Kontrollbesuche bei Ihrem Zahnarzt in München sollten nicht nur die auf kariöse Stellen, sondern auch der Zahnschmelz und das Zahnfleisch begutachtet werden. Gerade beginnende Parodontitis lässt sich hervorragend behandeln. Entdecken Sie Blut bei der Zahnreinigung oder leiden Sie vermehrt an kälteempfindlichen Zähnen, empfehlen wir Ihnen, Ihren Zahnarzt anzusprechen. Oft ist dies schon ein Anzeichen des rückgebildeten Zahnschmelzes und freiliegender Zahnhälse. Beginnen wir rechtzeitig mit der Behandlung, schützen wir Ihre Zähne vor weitreichenden Folgen und unterstützen Sie dabei, bis ins hohe Alter gesunde Zähne mit einem ausreichenden Zahnschmelz zu erhalten.